Viele Jahre fristete die Karl-Liebknecht-Straße in Alt-Rüdersdorf ein stiefmütterliches Dasein. Die Anzahl der Schlaglöcher wurden im Monatstakt mehr und ein Befahren war fast nur noch im Schritttempo möglich. Da es sich bei der Straße um eine ehemalige Kreisstraße handelte, konnte nach langen Verhandlungen mit dem Landkreis Märkisch-Oderland ein Einstandsbetrag für die Instandsetzung der Straße ausgehandelt werden.
Die Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin beauftragte sodann ein Ingenieurbüro, welches die Planung der Straße übernahm. Da parallel auch die Leitungen des Wasserverbandes Strausberg-Erkner erneuert werden mussten, wurden die Planungen aufeinander abgestimmt und beide Vorhabenträger beschlossen, die Maßnahme gemeinsam durchzuführen, um Zeit und Kosten zu sparen. Bereits im Oktober letzten Jahres sollte der Baubeginn sein. Aufgrund von Coronafällen bei den ausführenden Unternehmen wurde der Baustart erstmalig verschoben. Weiterer Aufschub entstand durch die Witterungsbedingungen im Januar und Februar. Doch seit dem 01. März ist es nun soweit. Die im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung gebundene Baufirma hat ihre Tätigkeit aufgenommen.
Da die Arbeiten in einem Teilbereich der Straße aus Gründen des Arbeitsschutzes nur unter Vollsperrung der Fahrbahn erfolgen dürfen, kamen somit auf die motorisierten Verkehrsteilnehmer erheblich Einschränkungen zu. Eine großräumige Umleitung über die Bundesstraße 1/5 wurde ausgeschildert, ein Pendelbus wurde zwischen Herzfelde und Alt-Rüdersdorf eingerichtet und damit dieser auch vernünftig drehen kann, vor dem alten Feuerwehrgerätehaus eine entsprechende Möglichkeit dafür geschaffen. Leider mussten dafür auch Parkplätze gesperrt werden.
Doch damit ist der Einschränkungen nicht genug. Im Zeitalter der elektronischen Routenführung zwängen sich doch nun vom Moped bis zum 40-Tonnen Lkw alle durch die Friedensstraße. Eine Straße mit teilweisen engen Passagen und unbefestigter Fahrbahn. Rein rechtlich ist dagegen nichts zu sagen, es handelt sich um eine ganz normale öffentliche Straße, für die Anwohner*innen jedoch ist das eine Farce.
Hier wurde nach Lösungen gesucht, die die Nutzung der Friedensstraße nicht verbieten, sie aber jedoch unattraktiv werden lässt. Ferner musste die Lösung kurzfristig umsetzbar, effektiv und wirtschaftlich sein. Kurzerhand wurden durch Aufschüttungen kleinere Schikanen geschaffen. Rettung- und Versorgungsfahrzeuge können ebenso wie PKW weiter die Straße benutzen, eine ungehindertes schnelles Durchfahren ist gleichwohl nicht mehr möglich.
Auch werden die Unterhaltungsmaßnahmen in der Friedensstraße während der Arbeiten in der Karl-Liebknecht-Straße auf das absolut erforderliche Maß zur Gewährleistung der Verkehrssicherungspflicht beschränkt. Ergänzend ist gegenwärtig das Ordnungsamt mit dem Straßenverkehrsamt des Landkreises im Gespräch, um eine Sperrung der Friedensstraße für Fahrzeuge über einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen zu erwirken. Hier sollen jedoch Liefer- und Versorgungsfahrzeuge ausgenommen sein. Dafür führen wir gegenwärtig eine Verkehrszählung durch. Weiterhin wird versucht, eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 10 km/h zu erreichen.
Für die Anwohner*innen der Friedensstraße gibt es aber auch einen Lichtblick. Noch in diesem Jahr wird die Planung für den grundhaften Ausbau der Straße beauftragt. Somit wird der Grundstein gelegt, dass im nächsten Jahr der Bau beginnen kann. Aber auch hier sei nicht verschwiegen, dass es während der Bauphase zu größeren Einschränkungen für die Anwohner kommen wird, aber danach haben sie eine ordentlich hergerichtete Straße.