Mitteilung der EWE AG vom 20. Januar 2023
Ende 2016 hat die EWE GASSPEICHER GmbH mitgeteilt, eine unterirdische Erdgaskaverne auf ihrem Gasspeichergelände in Rüdersdorf außer Betrieb zu nehmen. Die Kaverne befindet sich auf rund 1.000 Metern Tiefe in einer Steinsalzschicht. Mit etwa 260.000 Kubikmetern Hohlraumvolumen ist sie eine verhältnismäßig kleine Kaverne. Ein Weiterbetrieb wurde unter zunehmend schwierigeren Rahmenbedingungen und durch vergleichsweise hohe Kosten für die technische Wartung und Kontrolle der kleinen Kaverne unwirtschaftlich.
Noch befindet sich ein Rest Erdgas der Kaverne. Um dieses Erdgas zurückzugewinnen und die Kaverne anschließend außer Betrieb zu nehmen, hat EWE verschiedene technische Optionen geprüft. Die Entnahme des restlichen Erdgases soll durch Einbringung von Stickstoff erfolgen. Voraussichtlich ab Februar 2023 wird der Stickstoff über mehrere Wochen vor Ort an der Kaverne in einer mobilen containerbasierten Anlage zur Luftzerlegung umweltschonend erzeugt und direkt in die Kaverne geleitet.
Stickstoff ist ein wesentlicher Bestandteil der Atemluft. EWE GASSPEICHER setzt diesen bei technischen Prozeduren im Kavernenbau regelmäßig ein. Die führende Genehmigungsbehörde, das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Cottbus, hat den Einsatz dieses Ersatzgases geprüft und genehmigt. Nach der Stilllegung wird EWE die stickstoffgefüllte Kaverne weiterhin überwachen.
Die seit 2012 in Betrieb befindliche zweite Kaverne in Rüdersdorf ist wesentlich größer und kann auch weiterhin wirtschaftlich betrieben werden. Eine dritte Kaverne ist aktuell im Bau. In dieser soll erstmals Wasserstoff eingelagert werden. Im Rahmen eines Forschungsprojektes in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum DLR wird neben dem Betrieb der Anlage auch die Qualität des Wasserstoffes nach dem Ausspeichern getestet. Eine Reinheit von nahezu 100 Prozent ist wichtig für zukünftige Anwendungen, vor allem im Mobilitätsbereich. Die Erkenntnisse, die die kleine Forschungskaverne liefert, könnten auf Kavernen mit dem 1.000-fachen Volumen übertragbar sein. Zukünftig könnten damit Kavernen mit Volumina von 500.000 Kubikmetern zur großtechnischen Wasserstoffspeicherung genutzt werden. Damit wäre grüner, aus erneuerbaren Energien erzeugter Wasserstoff in großen Mengen speicherfähig und bedarfsgerecht nutzbar und würde zur unverzichtbaren Komponente, um gesteckte Klimaziele zu erreichen und die zukünftige Energieversorgung zu diversifizieren und zu sichern.
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