Radverkehrskonzept
Am 22.09.2023 beschloss die Gemeindevertretung das Radverkehrskonzept der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin. Einmal jährlich ist im 2. Quartal 2024 über die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes in der Gemeindevertretung zu berichten.
Zusammenfassung
Das Fahrrad ist durch die Entwicklungen der letzten Jahre auf der Überholspur. E-Bikes haben sich von einem Nischenprodukt zu einem Massenphänomen entwickelt und mithin das Radfahren sowohl für neue als auch alte Zielgruppen mit frischer Attraktivität gefüllt. Hinzu kommen ein verändertes Gesundheits- und Klimabewusstsein sowie gestiegene Kraftstoffkosten. Auch viele Arbeitgeber sind sich der Attraktivität bewusst, schaffen Radflotten für die eigenen Betriebe an oder ermöglichen ihren Angestellten Bike-Leasing über die Firma. Dem Fahrrad wird als eine gesunde und nahezu klimaneutrale alternative Möglichkeit der Fortbewegung bei der Verkehrs- und Energiewende eine zentrale Rolle zugewiesen. All diese Faktoren haben den Umstieg auf oder die intensivere Nutzung des Rades für viele Menschen lohnenswert gemacht.
Das Fahrrad als Fortbewegungsmittel im Alltag wie in der Freizeit stellt dabei deutlich weniger Anforderungen an die Infrastruktur als der motorisierte Verkehr. Gleichwohl bieten sichere, direkte und bequeme Radwege einen Zugewinn für alle Verkehrsteilnehmer.
Ziel der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin ist es, dem Fahrradverkehr deutlich mehr Priorität einzuräumen. Der Neu- und Ausbau, aber auch der Erhalt der bestehenden Radwege ist dringend erforderlich. Hierzu spielen drei Faktoren eine Rolle:
- Die innere Erschließung der Ortsteile.
- Die Verbindung der vier Ortsteile der Gemeinde untereinander.
- Die Anbindung der umgebenden Gemeinden und Ortsteile.
Die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes dient sowohl der Steigerung der Verkehrssicherheit als auch der Attraktivität des Fahrradfahrens in der Gemeinde, wobei sich beide Punkte durchaus gegenseitig bedingen. Höchste Priorität bei der Umsetzung haben sichere Schulwege.
Dieses Radwegekonzept wurde aufgestellt, um
- die Schulwege sicherer zu gestalten;
- den Ziel- und Quellverkehr von und in die umliegenden Gemeinden, zwischen und in den Ortsteilen zu verbessern;
- die Attraktivität der Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele zu erhöhen;
- die Anschlüsse an Bus und Bahn (den sogenannten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)) zu verbessern und diesen für die Nutzer von Fahrrädern attraktiver zu machen.
Das Konzept betrachtet darüber hinaus die Planung von Radschnellwegeverbindungen zu den Bahnhöfen des S-Bahn- und Regionalverkehrs, zu den Gewerbegebieten im Gemeindegebiet sowie in Richtung Grünheide / Fangschleuse zum TESLA-Werk.
Ziel des Konzeptes ist es nicht, eine Detailplanung vorzunehmen. Vielmehr soll herausgearbeitet werden, an welchen Stellen es Lücken im bestehenden Radwegenetz gibt, wo mögliche Eng- oder Gefahrenstellen lauern und auch wo bestehende Radwege einer Überarbeitung bzw. Reparatur bedürfen. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass bei zukünftigen Baugebieten Vorhaltetrassen für Radwege als selbstverständlich mit aufgenommen werden, damit keine neuen Lücken entstehen. Insbesondere bei der Schließung der Lücken kann dieses Konzept nicht abschließend beantworten, welche Art der Radverkehrsanlage jeweils errichtet werden soll. Dies bleibt der immer vor der Errichtung notwendigen Detailplanung vorbehalten. Klarstellend wird festgehalten, dass ein Radweg nicht immer zwingend eine durch Asphalt oder Pflaster versiegelte Fläche sein muss. Gerade in Bereichen von Wäldern und Feldern sind wassergebundene und naturnahe Deckenschlüsse vorzuziehen.
Aktuell verfügt die Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin über ca. 27 km an Radwegen. Sollten alle hier vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden, dürfte sich das Angebot ungefähr verdoppeln.