Ein Sieg und ein Untergang - Rüdersdorfer Ruderer bei der Müggelseeachter-Regatta

Pressemitteilung des Rüdersdorfer Rudervereins Kalkberge e.V. vom 3. Juli 2023


Manchmal liegt zwischen Freude und Frust, zwischen Angstschweiß und Freudentränen, zwischen Gewinnen und Verlieren nur ein kurzer Augenblick. Für die Frauen und Männer des Rüdersdorfer Rudervereins Kalkberge war das am vergangenen Samstag gerade einmal eine halbe Stunde. Es sollte ein Tag voller Gegensätze werden. Doch von vorn. Der Ruderclub Ägir hatte zur traditionellen Müggelseeachter-Regatta geladen. Ein Höhepunkt für viele Freizeit-RuderInnen in der Region. Gerudert wurden 6km im Gig-Achter, zwei Drittel davon auf dem für seine mitunter hohen Wellen bekannten Müggelsee. So auch am Samstag. Zuerst gingen die Frauen im Achter auf die Strecke: Dörte Lenz, Frederike und Sophie Skole, Sophia Hornung, Christa Kawalle, Kerstin Groß, Elke Knauthe, Julia Hilpert und Steuerfrau Kerstin Schmidt.    8 Boote hatten in ihrer Bootsklasse gemeldet. Noch nie zuvor waren so viele Frauen-Achter bei der Müggelseeachter-Regatta am Start. Die Rüdersdorferinnen hatten mit den Wellen ordentlich zu kämpfen, am Ende stieg keine der Frauen trocken aus dem Boot. Doch der Kampf hat sich gelohnt: Mit einer Zeit von 25:18 Minuten wussten sie, die Chancen auf einen Sieg stehen an diesem Tag ganz gut. Zum Durchatmen blieb wenig Zeit, denn die Männer um Thomas Schmidt, Eric Hartmann, Christian Nowak, Matthias Mehl-Uderhardt, Mirko Döring, Florian Richter, Christoph Pache, Uwe Groß und erneut Steuerfrau Kerstin Schmidt gingen mit demselben Boot nur eine halbe Stunde später auf die Strecke. Die Wetterlage wurde von Minute zu Minute schlechter. Der Wind frischte auf, die Wellen wurden stärker. Zu stark für die Männer. Der hohe Wellengang zwang die Rüdersdorfer Ruderer in die Knie. Das Wasser peitschte nur so über die Bordwand. Welle für Welle landete im Boot. Steuerfrau Kerstin Schmidt hatte alle Hände voll zu tun, das Boot anständig durch die Wellen zu steuern und nebenbei Wasser zu schöpfen. Die Mühe blieb unbelohnt: Kurz nach der Wende, auf dem vorletzten Streckenabschnitt, mitten auf dem Müggelsee ging die Mannschaft über Bord. Zu viel Wasser war mittlerweile im Boot, der Kahn drohte zu sinken. Da half nur noch ein Sprung ins kalte Nass. Ein Ausflugsfloß, das unweit der Unglücksstelle unterwegs war, eilte heran und half den Rüdersdorfern aus dem Wasser. Wenig später stoß auch die DLRG dazu. Gemeinsam versuchten sie das Boot zur nächstgelegenen Landzunge zu ziehen. Einer der Sportler blieb gemeinsam mit der DLRG zurück, während die anderen Ruderer mit dem Floß sicher zum Ruderclub

Ägir zurückgebracht wurden. Nach 1:29 Stunde war es endlich vollbracht. Als letztes der 7 gestarteten Boote wurde das der Rüdersdorfer über die Ziellinie gerudert. Zu viert. Mit Hilfe dreier fremder Ruderer, die zufällig bei der DLRG als Helfer vor Ort waren. Mit lautem Gejubel und Geklatsche wurden sie am Steg empfangen. Doch an einen Sieg war an diesem Tag für die Rüdersdorfer Männer nicht mehr zu denken. Einziges Trostpflaster: so wie ihnen erging es auch noch drei anderen Mannschaften. Nun hing es also an den Frauen, den Sieg nach Rüdersdorf zu tragen. Größter Konkurrent an diesem Tag war das Boot vom Friedrichshagener Ruderverein, der eine sehr junge, leistungsorientierte Mannschaft an den Start brachte. Doch als bei der Siegerehrung die Friedrichhagenerinnen auf dem zweiten Platz landeten, war klar: es hat gereicht. Mit fast 40 Sekunden Vorsprung konnten sich die Rüdersdorferinnen den begehrten Pokal mit nach Hause nehmen. Die Männer freuten sich mit. Sie nahmen zwar nicht den Pokal aber dafür eine gute Geschichte mit nach Hause.