Die Anzahl der heißen Tage in Deutschland nimmt, bedingt durch den Klimawandel, ständig zu. In Berlin ist die durchschnittliche Zahl der Hitzetage in den letzten Jahrzehnten von 9,6 auf 15, 2 gestiegen. Für die Kinder bedeutet die erst mal viel mehr Möglichkeiten baden zu gehen. Für die Landwirtschaft sieht das beispielsweise schon ganz anders aus. Büros und Industrie benötigen bei Temperaturen von über 30 Grad mehr Energie um ihre Räume kühl zu halten, denn wer arbeitet schon gerne bei Temperaturen über 30 Grad Celsius.
Die Temperaturen können den menschlichen Organismus vielerlei Schäden verursachen. Besonders anfällig für hohe Temperaturen sind die Großstädte, hier vor allem die Zentren. Dort wo sich die heiße Luft staut und nur schlecht abziehen kann, sollten die von ihr ausgehenden Gefahren nicht unterschätzt werden. Die großen Hitzewellen der letzten Jahre haben in ganz Europa zahlreiche Todesopfer gefordert. Die Zahl geht Jahr für Jahr für ganz Europa in die zig-Tausende.
Verschiedene Klimamodelle zeigen an, dass auch in Zukunft mit Hitzeextremen oder Hitzewellen zu rechnen ist. Hinzu kommt dass die Tage mit starker Hitze immer früher im Jahr auftreten. In der Regel ist dann unser Körper noch gar nicht auf solch hohe Temperaturen eingestellt.
Umso wichtiger ist es sich auf diese Gefahren einzustellen und sich und andere vor extremer Hitze zu schützen.
Hier gibt es ein paar Tipps dazu:
Besonders für Menschen 65+ gilt: Nicht das Trinken während des ganzen Tages vergessen. Das ist wichtig denn gerade ältere Menschen haben nicht mehr das gleiche Durstempfinden. Deshalb müssen ältere Menschen auch ohne Durstempfinden regelmäßig trinken. Jede Stunde ein Glas Wasser. Man kann nicht zu viel trinken. Meiden Sie bei Hitze Kaffee oder alkoholische Getränke. Diese entziehen dem Körper Flüssigkeit.
Hängen Sie in der Wohnung nasse Tücher auf, denn verdunstendes Wasser kühlt die Umgebungsluft ab.
Verwenden Sie zur Kühlung einen Ventilator oder besorgen Sie sich einen Fächer.
Eingeschaltete elektrische Geräte auch im Stand-by-Modus geben Wärme ab, am besten ausschalten.
Außenliegende Beschattung wie z.B. Rollläden schützen wirksamer vor Hitze als innenliegende Beschattung wie z.B. Vorhänge.
Angepasste Kleidung tragen
- Tragen Sie weite, leichte und atmungsaktive helle Kleidung, die es der Luft ermöglicht an Ihrem Körper zu zirkulieren. Helle Kleidung reflektiert das Sonnenlicht. Somit heizt sich der Körper weniger auf.
- Keine großen Aktivitäten, auf die Gesundheit achten.
- Schützen Sie vor allem Ihren Kopf mit entsprechender Bedeckung, denn das Gehirn ist durch Überhitzung besonders gefährdet.
- Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen zumindest in den heißesten Stunden des Tages (ca. 11-18 Uhr). Hören sie Radio damit Sie die Ozonbelastungen berücksichtigen können.
- Verlegen Sie Einkäufe oder sonstige Besorgungen und auch sportliche Aktivitäten in die kühleren Morgen- und Abendstunden.
- Bei Hitze so wenig wie möglich in Autos aufhalten, da diese sich besonders aufheizen. Große Gefahr besonders bei älteren Personen und bei Kindern. Auch Ihr Hund leidet schnell unter Hitzestress im Auto.
- Empfindliche Medikamente müssen in warmer Umgebung in den Kühlschrank. Sonst verlieren Sie Ihre Wirkung.
- Bei Hitze kühlen Sie Ihren Körper von außen mit nassen Tüchern auf Beinen, Armen, Gesicht und Nacken.
- Befeuchten Sie die Haut mit einem nassen Schwamm oder mit Wasser aus einer Sprühflasche, ohne sich danach abzutrocknen.
- Nehmen Sie auch während des Tages kühlende Duschen oder Fußbäder.
- Führen Sie dem Körper viele Mineralstoffe zu, am besten durch Trinken, denn diese verliert der Körper beim Schwitzen.
- Meiden Sie eiweißreiche Nahrung wie z.B. Fleisch. Das erhöht die Körperwärme. Essen Sie lieber Obst, kühle Salate, Joghurt, Quarkspeisen etc.. Essen Sie kleine Mahlzeiten mit möglichst hohem Wasseranteil.
Soziales Verhalten bei großer Hitze schärfen
Achten Sie auf Ihren Bekanntenkreis, Familie, Nachbarn, insbesondere dann wenn diese zu den Risikogruppen gehören oder alleine leben.
Sprechen Sie mit gefährdeten Personen über angepasste Verhaltensweisen bei großer Hitze.
Halten Sie regelmäßigen Kontakt zu Ihren Bezugspersonen.
Wenn Sie zu den besonders gefährdeten Personenkreisen zählen, dann klären Sie Betreuungsmöglichkeiten durch Hilfsdienste z.B. durch Einkaufshilfe.
Platzieren Sie eine gut lesbare Telefonliste mit Ansprechpersonen und Ärzten in der Nähe ihres Telefons.
Erkrankungen bei Hitze
Hitze kann im Extremfall bis zu einem tödlichen Hitzeschlag führen. Rasches Handeln im richtigen Moment kann dann lebensrettend sein.
Wenn folgende Symptome auftreten, dann rufen sie sofort den Notruf an, 112.
- Wiederholtes heftiges Erbrechen
- Plötzliche Verwirrtheit
- Bewusstseinstrübung bzw. Bewußtlosigkeit
- Sehr hohe Körpertemperatur (über 39 Grad Celsius)
- Krampfanfall
- Kreislaufschock
- Heftige Kopfschmerzen
Bis zum Eintreffen der Notärzte können folgende Maßnahmen hilfreich sein:
Wenn die Person nicht atmet, sollte ein erfahrener Ersthelfer Mund – zu – Mund-Beatmung und Herzmassage durchführen.
Atmet die Person, ist jedoch bewusstlos, so bringen Sie die Person in eine stabile Seitenlage damit eine freie Atmung garantiert ist.
Bringen sie die Person an einen kühlen schattigen Ort und legen Sie ihr kühle, feuchte Tücher auf Stirn, Nacken, Arme und Beine.
Benützen sie einen Ventilator oder fächern Sie der Person frische Luft zu, bis der Rettungsdienst eintrifft.