Schinkelwettbewerb fand 2022 in Rüdersdorf bei Berlin statt

Pressemitteilung 2022/09

Der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV) führte seinen renommierten Schinkel Wettbewerb in diesem Jahr in Rüdersdorf bei Berlin durch. Unter dem Motto „Ressource Rüdersdorf – neu aufgemischt“ rief man dazu auf, neue Ideen für das Areal der ehemaligen Futterphosphatfabrik zu finden. Die Aufgabenstellungen für die Teilnehmenden wurden in den Fachsparten Architektur, Bauingenieurwesen, Stadtplanung, Landschaftsarchitektur, Verkehrsplanung und Freie Kunst bearbeitet.

Insgesamt wurden in diesem Jahr Preisgelder in Höhe von 28.700 Euro vergeben. Eingegangen waren 123 Beiträge, von denen elf Arbeiten ausgezeichnet wurden. Das große Schinkel-Fest, bei dem die Preisträger*innen gewürdigt werden, wird am 26. August 2022 im Rüdersdorfer Kulturhaus stattfinden.

Der zum 167. Mal durchgeführte Schinkel-Wettbewerb zählt zu den bekanntesten und ältesten deutschen Nachwuchswettbewerben.

Hierzu erläutert Bürgermeisterin Sabine Löser:
„Für mich war es eine große Freude, dass die Organisatoren sich Rüdersdorf bei Berlin für den diesjährigen Schinkelwettbewerb ausgewählt haben. Schon die intensive Vorbereitung mit Führungen durch die Gemeinde, davon viele über das normalerweise gut gesicherte private Gelände zeigten, welche Potenziale die Augen der Planer, Ingenieure und Architekten in unserem Ort entdeckten. Als besondere Ehre empfand ich es, als Sachpreisrichterin an der intensiven Auseinandersetzung mit jedem einzelnen Beitrag teilnehmen zu dürfen. Die hohe Qualität durchweg aller Arbeiten hat mich sehr beeindruckt.“

Besondere Beachtung in der Gemeinde fand der Entwurf „Zukunftsfabrik“ von Katrina Westphal und Ing-Kerrin Ziegler. Sie errangen nicht nur den 2. Platz beim Architektur-Wettbewerb, sondern erhalten einen Sonderpreis der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin und der Wohnungsbaugesellschaft Rüdersdorf mbH für ihr innovatives Vorgehen.

Hierzu Sabine Löser weiter: „Betrachtungsgegenstand des Wettbewerbes ist die Industriebrache der alten Chemiefabrik in Rüdersdorf bei Berlin. Wettbewerbsaufgabe war es, dem ruinösen Gelände in Form eines Kreativquartiers neues Leben einzuhauchen und nicht nur, wie bisher einzig von Investoren vorgetragen, ein möglichst großes Wohnquartier zu entwickeln. Die Gewinnerinnen des Sonderpreises sind darüber hinaus noch einen Schritt weiter gegangen und haben die Menschen in der Gemeinde durch eine Befragung aktiv in den Wettbewerb eingebunden. Interessen, Wünsche und das Lebensgefühl der Rüdersdorfer wurde mit berücksichtigt. Diese Form der Partizipation ist wegweisend für unseren Ort, der in seiner Vergangenheit allzu oft unter den Zwängen der Industrialisierung, der notwendigen Massen-Zementproduktion für die Wohnungsbauprogramme der DDR und selbst heute noch beschränkender landesplanerischer Vorgaben und wirtschaftlicher Interessen litt. Die breite Beteiligung der Öffentlichkeit ist der zentrale Baustein für eine smarte und zukunftsgewandte Gemeinde, die sich an den Interessen der Menschen vor Ort orientiert und Zukunft mit Ihnen gemeinsam gestaltet.“

Der Sonderpreis der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin und der Wohnungsbaugesellschaft Rüdersdorf mbH wird bereits im Rahmen des Frühjahrsempfangs der Gemeinde am 2. April 2022 verliehen. Im Rahmen der Veranstaltung wird es auch einen Talk mit den Vorsitzenden des AIV-Schinkel-Ausschusses Gesche Gerber und Ernst-Wolf Abée geben.

Weitere Hintergründe zum Wettbewerb finden Sie auf https://www.aiv-berlin-brandenburg.de/10436-2/