Wir leben im Wandel der Zeit. Alles ist hektisch und ändert sich schnell. Auch die Bestattungskultur hat sich in den vergangenen Jahren einem Wandel unterzogen. Friedhöfe sind längst nicht mehr nur ein Ort der Trauer. Sie sind vielmehr Orte der Ruhe und Entspannung. Für den einen fühlt es sich vielleicht ungewohnt an, einen Spaziergang über den Friedhof zu machen und diese Stille in sich aufzunehmen, für den anderen ist es mittlerweile Normalität. Die Wünsche unserer Bürgerinnen und Bürger wollen wir durch einige Veränderungen in der Gestaltung unserer Friedhöfe umsetzen. Daher werden unsere Friedhöfe in der kommenden Zeit immer mehr den Charakter einer Parkanlage annehmen. Auch in der neu beschlossenen Friedhofsordnung wurden unsere für sie neu geschaffenen Grabarten mit aufgenommen.
Sternenkindergemeinschaftsanlage
Der Verlust eines Kindes wiegt besonders schwer. Der Wunsch, einen Ort zum Gedenken und Trauern zu haben, ist gerade in dieser schweren Zeit so wichtig. Wir als Gemeinde möchten den Eltern nach einem solchen Schicksalsschlag zur Seite stehen. Wir haben uns daher für einen gemeinsamen Ort des Gedenkens, eine Sternenkindergemeinschaftsanlage, entschieden. Unsere erste Sternenkinderanlage wird es auf dem Friedhof Rüdersdorf-Schulzenhöhe geben.
Die Anlage soll an einer Friedhofswand hergerichtet werden. Es handelt sich um eine halbanonyme Gemeinschaftsanlage, bei der sowohl Sargbestattungen als auch Urnenbeisetzungen möglich sind. Diese Anlage ist für Kinder, die vor, während oder bald nach der Geburt (bis max. 6 Monate) verstorben sind. Für jedes Kind soll es eine Gedenkplatte in Form eines Sternes geben, die mit Vorname und Geburtsjahr graviert wird. Unmittelbar vor den Grabfeldern soll ein Ablageort, für Beigaben, die dem Kind gebracht werden (Blumen, Kuscheltiere, Kerzen usw.), geschaffen werden. Es wird zwei Grabflächen geben, zwischen welchen ein Weg zu einer Bank führen wird. Hier soll man die Möglichkeit haben, in Ruhe zu verweilen und zu trauern.
Baumgemeinschaftsanlage
In diesen hektischen Zeiten entscheiden sich immer mehr Menschen für die Baumvariante. Man hat keine Pflegeverpflichtung mit der Grabstelle und gleichzeitig einen Ort, an dem man dem Verstorbenen nahe sein kann.
Die Gemeinde möchte auch diesen Wunsch gern erfüllen. Wir wollen für sie zunächst zwei Baumanlagen errichten. Eine Baumgemeinschaftsanlage wird es künftig in den Ortsteilen Hennickendorf und Lichtenow geben.
Bei dieser Grabart handelt es sich um halbanonyme Grabstellen in einer Urnengemeinschaftsanlage. Diese soll kreisförmig um einen Baum errichtet werden. Um diesen wird es eine Baumbank geben. Im zweiten Kreis um diesen Baum sollen sich die Grabstellen mit dazu gehöriger Blumenablagefläche befinden. Zur Grabstelle gehört ein runder liegender Gedenkstein, welchen man nach der Satzung gravieren bzw. diesen auch selber individuell nach den Wünschen des Hinterbliebenen gestalten lassen kann. So haben wir eine Grabart erschaffen, die sehr individuell und persönlich ist und für die wir als Gemeinde die Pflege durch eine Firma gewährleisten.
Eine Ausschreibung für die Errichtung der vorgestellten Grabarten fand im Dezember 2019 statt. Leider ist dort kein Angebot bei uns in der Gemeinde eingegangen. Aufgrund dessen haben wir die Chance genutzt und eine neue Vergabe veranlasst. Die Bewerbungsfrist endet am 11.03.2020. Wir hoffen auf rege Beteiligung von Firmen, damit zeitnah mit den Arbeiten begonnen werden kann.
Wir suchen hierfür Gewerke für
| Garten- und Landschaftsbau | für Garten- und Wegebau |
| Bauwerk – Baukonstruktionen | für Herrichtung einer Wand |
| Dachklempnerarbeiten | für Attikaabdeckung der Wand |
| Metallbauarbeiten | Edelstahlarbeiten, Herstellung von Sternen und Buchstaben mit Montagesteg |
Falls Sie Interesse an der Ausschreibung oder weitere Fragen haben sollten, melden Sie sich einfach bei uns.
Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin
Abteilung 4 – Ordnung und Sicherheit
Friedhofswesen Frau Helbig
Telefon: 033638 / 85 -107
E-Mail: diana.helbig@ruedersdorf.de
Homepage: www.ruedersdorf.de